Montag, 31. August 2009

Website-Tipp


Da ich selbst auf dem trockenen sitze, gehöre ich nun zu den virtuellen Mitseglern in Internet. Die Seite, die ich derzeit am Liebsten verfolge, möchte ich weiterempfehlen: Auf www.meinesee.com berichtet Dirk Mennewisch, ein Freund von mir aus Hamburg, von seiner Einhandreise auf SY M. Nein, nicht SYM – das denken die Meisten – sondern SegelYacht "M" ;-)

Tolle Berichte bisher. Ich glaube, das wird noch sehr spannend werden …

Alles Gute, Dirk!

Johannes Erdmann trifft Johannes Erdmann


Neulich in Warnemünde nach dem Vortrag:
"Ich heiße auch Johannes Erdmann" – ich bin völlig verdutzt – "Was, wirklich? Das gibts ja nicht …"

Und tatsächlich, ich signiere ein Buch "Von Johannes Erdmann für Johannes Erdmann". Sachen gibts! Das war mir vor etwa einem dreiviertel Jahr schon einmal in Erftstadt passiert: Damals kam nach dem Vortrag ein Mann zu mir und ließ mich ein Foto von meiner Reise für seinen Freund signieren, der ebenfalls Johannes Erdmann heißt. Aber umso unglaublicher war es nun, einen echten Johannes Erdmann kennen zu lernen! Und dazu die Geschichte: Er hatte das Buch von einer Tante bekommen, weil sie das Buch im Laden sah. Nach und nach hatte es die ganze Familie gelesen. Johannes hat es sogar schon in der Schule vorgestellt! Ich kann mir denken, was das für ein Spaß war, als er sich vor die Tafel gestellt und angekündigt hat: "Ich stelle ein Buch von Johannes Erdmann vor" … Außerdem erzählte er mir, dass er im Kunstunterricht ein Bild von meinem Boot "Maverick" gemalt hat. Wahnsinn! Er wollte es scannen und mailen, bisher habe ich aber noch nichts erhalten.

Also, Johannes, wenn du das hier liest: Meld dich doch mal. Hat mich gefreut, dich kennen zu lernen! :-)

Johannes

Vortrag 100 und 101


… wie die Zeit ins Land zieht.

Seit genau drei Jahren bin ich nun schon von meiner Reise zurück. Eigentlich wollte ich genau in dieser Zeit nun wieder die Leinen los werfen und zur Weltumsegelung aufbrechen, mein Intermezzo an Land wird doch noch etwas länger dauern, als erwartet. Ich habe es in drei Jahren nicht hinbekommen, ein neues Boot für neue Reisen zusammenzusparen.

Aber wenn ich auch noch nicht wieder auf neue Reisen gehen kann, dann freue ich mich doch immer wieder sehr über die Einladungen, darüber zu erzählen! Am 6. August habe ich in Warnemünde zur Hansesail meinen 100. Vortrag gehalten. Gestern in einer Jugendsegelgruppe in Kleve (mit viel zusätzlichen Gästen durch Zeitungswerbung) meinen 101. Sehr gefreut habe ich mich besonders über einige unerwartete Gäste, die schon viel mehr Seemeilen auf der Logge haben, als ich. Als wir nach dem Vortrag noch kurz zum Gespräch vor der Tür zusammenstanden, kamen da sicher 100.000 Seemeilen zusammen ;-)

Der 102. wird in zwei Wochen in Leipzig stattfinden. Aktuelle Termine könnt ihr unter www.johannes-erdmann.com einsehen.

Wer Lust hat, mich in seinen Segelverein, Buchladen, Gemeindehaus, Kino, Schule oder sonstwohin einzuladen, schreibe mir doch gerne eine Mail! Ich freue mich auf den Besuch bei euch! :-)

Wie so ein Vortrag aussehen kann, seht ihr hier. Weitere Fotos von dem Vortrag in Kleve? HIER KLICKEN

(Dank für die Fotos an Jan van den Hurk)

"Nick-lookalike"


Zusammen mit meinem Freund Nick Jaffe habe ich 2007 seine Contessa 26 von England nach Holland gesegelt. Den Törnbericht kann man in diesem Blog nachlesen. Inzwischen ist Nick mitten in Pazifik unterwegs, nur noch wenige Monate von seiner Heimat Australien entfernt. Fast unglaublich, wenn ich mich erinnere, in welchem Zustand das Boot damals in England war. Jetzt hat es eine Reise um die halbe Welt hinter sich: Den Atlantik, den Pazifik und dazwischen ein paartausend Meilen Trailerfahrt quer durch die USA. Nick's spannende Reise könnt ihr unter www.bigoceans.com verfolgen.

Auf seiner Website hat Nick ein Foto von sich am Strand eingestellt. Als ich da sah, dachte ich "Hey, das T-Shirt hab ich doch auch!" – und das ist ganz schön ungewöhnlich, wie wir herausfanden. Ich habe es von einem Freund aus Neuseeland mitgebracht bekommen und Nick hat es von seinem Bruder, der es ebenfalls in Neuseeland gekauft hat. Wieviele gibt es davon wohl und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir beide eins haben?

Grund genug jedenfalls, am Strand von Ærø ein "Nick-lookalike"-Foto zu schießen ;-)

Freitag, 28. August 2009

13-jährige will auf Weltumsegelung

Liebe Leser,

seit Tagen lesen wir es groß in den Medien – im Hamburger Abendblatt hat sie es sogar auf die Titelseite geschafft: Laura Dekker will alleine um die Welt segeln. Ihre Eltern unterstützen und ermutigen sie dazu, aber die holländischen Behörden stellen sich quer. Ich werde derzeit immer wieder von Zeitungen und Radiosendern befragt, was ich davon halte, da ich ja ebenfalls in jungen Jahren von solch einer Reise geträumt und sie dann auch mit 19 schließlich wahr gemacht habe. Im Zuge meines Volontariats bei der YACHT verfolge ich natürlich ohnehin alles ganz gespannt.

Nun, die Grundvorraussetzungen waren bei mir damals mit 13 Jahren ähnlich. Auch ich wollte so schnell wie möglich auf Weltumsegelung, aber bei mir war es nicht der Staat, der den Riegel vor meine kindlichen Ideen schob, sondern meine Eltern! Wenn auch eine Instanz niedriger, dann doch umso nachdrücklicher: "Vorher nehm ich die Flex und mache kleine, handliche Stücke aus dem Kahn..." Damit war für mich das Thema einige Jahre gegessen. Ich hatte verstanden, dass ich zu jung für solch eine Reise war. Gestern sprach ich mit meinem Vater darüber und er erzählte mir, wie sehr ich mich doch gerade in dem einen Jahr zwischen 13 und 14 entwickelt habe. Ich war mit 13 einfach noch nicht angekommen, wusste noch nicht, wer ich bin, wer ich sein möchte und wo ich hingehöre. Ob ich das heute weiß, sei dahin gestellt ;) Verallgemeinern kann man das nicht, denn es gibt 13-jährige, die schon bereits in dem jungen alter reifer sind, als andere mit 19. Fakt ist jedoch: Ich für meinen Teil war damals noch ein echtes Kind.

Ich komme aus keiner Seglerfamilie wie Laura (die auf einem Boot in Neuseeland groß geworden ist) und hätte damals einfach nicht die Chance bekommen, solch eine Sache durchzuziehen. Und ich bin dankbar dafür, weil ich (an mir mit 13 gemessen) denke, dass man in diesem Alter weder das richtige Urteilsvermögen für solch eine Reise hat, alle Gefahren auf See richtig abzuschätzen, noch die nötige psychische Kraft, mit der langen Einsamkeit klar zu kommen. Ich persönlich befand mich damals in einem Reifeprozess, wurde durch viele Kontakte mit Freunden und Vorbildern sehr für mein weiteres Leben geprägt.

Später auf See fiel mir das Alleinsein auf See eigentlich immer leicht, aber ich weiß, dass das nicht allen Menschen so geht und kann mir denken, dass man mit 13 noch ein bisschen mehr damit zu schaffen hat, als ich mit 19.

Das zuständige holländische Familiengericht in Utrecht hat heute Vormittag den Eltern das Sorgerecht für ihre Tochter entzogen – was die Weltumsegelung angeht zumindest. Wie man den Medien entnimmt, scheint das Laura aber nicht zu kümmern. Sie will es weiter versuchen. Das muss man ihr lassen: Einen starken Kampfgeist hat sie!

Viele Grüße aus der Bahn zwischen Hamburg und Kiel (mit der ich seit März jeden Morgen pendele),

Johannes

Was zum Hören:
- Das Deutschlandradio-Kultur befragte mich, was ich von der Geschichte halte (Hier klicken!)


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